Deutschland verspielt sein industrielles Erbe

Ex-Siemens-Manager warnt: Deutschland verspielt sein industrielles Erbe

Der ehemalige Siemens-Manager Kai Lucks warnt davor, dass Deutschland sein industrielles Erbe verspielt. Er sieht eine Kombination aus Managementfehlern, politischen Versäumnissen und einem Verlust an technologischem Know-how als Ursachen für den Niedergang vieler Traditionsunternehmen.

Er kritisiert, dass Energie- und Personalkosten im internationalen Vergleich zu hoch seien, was die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands schwäche. Deutschland habe es versäumt, Innovationen konsequent in die industrielle Praxis zu überführen, und Schlüsseltechnologien seien oftmals ins Ausland abgegeben oder unzureichend geschützt worden. China werde in vielen Fällen als Nutznießer gesehen: Durch Joint Ventures hätten deutsche Firmen Wissen exportiert, das dann dort selbst genutzt werde.

Als Beispiele nennt Lucks den Niedergang von Thyssenkrupp, den Untergang der AEG oder das gescheiterte Transrapid-Projekt. Auch Aufsichtsbehörden und politische Entscheider gibt er mitverantwortlich – etwa bei Fusionen oder in der Regulierung. Insgesamt plädiert er für langfristige strategische Planung (“Long Range Planning”) und mehr Schutz von Schlüsseltechnologien, um Deutschlands industrielle Stärke wiederzubeleben.

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